unsere arbeit
Das Frauennetz nimmt zu aktuellen Themen Stellung – in Form von Forumsbeiträgen, Leserinnenbriefen, Vernehmlassungen oder Vorstössen bei den politischen Entscheidungsträgern.
2022
Die Istanbul Konvention des Europarates trat für Liechtenstein im Oktober 2021 in Kraft. Die Umsetzung der Istanbul Konvention beschäftigte das Frauennetz 2022 in verschiedenen Veranstaltungen.
Die Regierung legte der Grevio im Oktober ihren ersten Bericht zur Umsetzung der Konvention vor. In der Folge erstellten neun NGOs, darunter das Frauennetz, die infra und das Frauenhaus, unter der Federführung des Vereins für Menschenrechte und unter Einbezug einer unabhängigen Rechtsexpertin einen Schattenbericht. Dieser enthält Empfehlungen zur Umsetzung der Konvention sowie Ergänzungen und Kommentare zum ersten Bericht der Regierung.
Alle am Schattenbericht beteiligten Organisationen sehen konkreten Handlungsbedarf in den vier Handlungsbereichen der Konvention: bei der Prävention, dem Schutz, der Strafverfolgung sowie den übergreifenden koordinierten Strategien. Vermisst wird eine staatliche Gewaltschutzstrategie, die mit den nötigen personellen und finanziellen Ressourcen umgesetzt wird
Dank der Mitarbeit von Petra Eichele und Claudia Heeb-Fleck in der Arbeitsgruppe, die die Weiterbildung 2022 der Konferenz Chancengleichheit Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein organisierte, gab es einen Liechtenstein spezifischen Workshop an der Weiterbildung in St. Gallen. Der Workshop beschäftigte sich unteranderem mit folgenden Themen:
Wie ist der aktuelle Stand der Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern in der Ostschweiz im Vergleich zur Schweiz? Welche spezielle Situation liegt in Liechtenstein vor und welche Annahmen lassen sich treffen? Diesen Fragen ging Prof. Lucia Lanfranconi im ersten Teil der Veranstaltung in einem Impulsreferat nach. Im zweiten Teil wurde in Workshops mit dem Fokus auf einzelne Zielgruppen (Mütter, Väter, Alleinerziehende, Personen, die Familienangehörige pflegen) diskutiert. Im Liechtensteiner WS stand die Frage im Zentrum, wie wir zu grundlegenden Daten zur unbezahlten Care-Arbeit für Liechtenstein kommen. Die Resultate der Weiterbildung werden in einem Positionspapier festgehalten. Das Positionspapier soll die Grundlage für konkrete politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Forderungen in Bezug auf die unbezahlte Care-Arbeit liefern.
Ein spannender Video-Beitrag zum Thema gibt es hier.
2021
Das Frauennetz beteiligt sich an verschiedenen Arbeitsgruppen - Arbeitsgruppe Care, Arbeitsgruppe Gleichstellungsindikatoren. Der Vorstand trifft sich mit Regierungsrat Manuel Frick zum Antrittsbesuch und tauscht sich über aktuelle Projekte, Wünsche und Vorstellungen der weiteren Zusammenarbeit aus.
Im Juni-Landtag bringt sich das Frauennetz vielfältig ein. Gemeinsam mit der infra verfasst der Verein eine Stellungnahme betreffend die Abänderung des Lehrerdienstgesetzes. Auch das Thema Erziehungsgutschriften diskutiert der Landtag im Rahmen der Änderung des AHV-Gesetzes dank unseres Inputs. Der Landtagsabgeordnete Georg Kaufmann (FL) brachte einen Antrag ein, der leider keine Mehrheit findet.
Die Zusammenarbeit mit dem Verein für Menschenrechte wird intensiviert und professionalisiert, was eine bessere Arbeitsverteilung und Zusammenarbeit bedeutet. Eine "Vereinbarung für die Zusammenarbeit" wird abgeschlossen.
Das Frauennetz hat die Koordination und Organisation des Tages der Frau an den Fachbereich für Chancengleichheit (ASD) übergeben. In Liechtenstein wird der Internationale Tag der Frau schon sehr lange als politisches und/oder kulturelles Ereignis gefeiert. Bis 2016 organisierte die Stabsstelle für Chancengleichheit gemeinsam mit dem Frauennetzwerk die Veranstaltungen zum 8. März. Von 2017 bis 2020 organisierte das Frauennetz Anlässe für diesen Tag.
2020
In verschiedenen Forumsbeiträgen äussert sich das Frauennetz zur Gleichstellungspolitik in Liechtenstein, unter anderem zur Verfassungsinitiative HalbeHalbe, zum männlich besetzten Podium der Jubiläumsveranstaltung „30 Jahre Liechtenstein in der UNO“ oder zu den grossen Schritten hin zu einer bezahlten und von beiden Elternteilen zu beziehenden Elternzeit.
Das Frauennetz verfasst mehrere Stellungnahmen zu Vernehmlassungsberichten der Regierung. Eine besonders umfangreiche Stellungnahme betrifft die Abänderung der Gesetze über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVG), die Invalidenversicherung (IVG), Ergänzungsleistungen zur AHV und IV (ELG), die Familienzulagen (FZG) sowie die Arbeitslosenversicherung (ALVG), das Frauennetz verfasst sie gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen infra, Verein Frauen in guter Verfassung, Sektion Frauen des LANV, Verein Hoi Quote und Freie Liste. Eine weitere wichtige Stellungnahme verfasst das Frauennetz und die Mitgliedsorganisationen Frauenhaus und infra gemeinsam mit dem Verein für Menschenrechte, sie betrifft den Meilenstein der Ratifizierung der Istanbul Konvention in der kommenden Legislaturperiode des Landtages.
Das Frauennetz verfasst einige Stellungnahmen, eine besonders umfangreiche gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen infra, Verein Frauen in guter Verfassung, Sektion Frauen des LANV, Verein Hoi Quote und Freie Liste zum Vernehmlassungsbericht der Regierung betreffend die Abänderung der Gesetze über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVG), die Invalidenversicherung (IVG), Ergänzungsleistungen zur AHV und IV (ELG), die Familienzulagen (FZG) sowie die Arbeitslosenversicherung (ALVG).
Das Frauennetz äussert sich gemeinsam mit einigen Mitgliedern in einer Reihe von Forumsbeiträgen zu den Problemen, denen sich vor allem Frauen in der Corona-Krise stellen müssen.
2019
Das Frauennetz begrüsste die erfreulichen Resultate der Gemeinderatswahlen und äusserte sich zur Krise um Aurelia Frick, die in einem Sonderlandtag und einem Misstrauensvotum gipfelte. Die Kritik richtete sich gegen die Unverhältnismässigkeit im Umgang mit Regierungsrätin Frick sowie die unfaire Art der Angriffe vor und während des Sonderlandtags.
2018
Das Frauennetz nahm an der Vernehmlassung zur Revision des Gesetzes über die Ausrichtung von Beiträgen an die politischen Parteien teil. Das Frauennetz setzt sich für eine Verknüpfung der Parteienfinanzierung mit der Erfordernis einer ausgewogenen Vertretung der Geschlechter in parteiinternen Gremien und auf KandidatInnenlisten ein.
Das Frauennetz nahm zur Familienstudie der Regierung Stellung. Als wirksamste Massnahmen einer zukunftsgerichteten Familienpolitik sieht das Frauennetz die Einführung einer bezahlten Elternzeit für Mütter und Väter, die Aufwertung und Förderung der unbezahlten Elternarbeit, bezahlbare ausserhäusliche Kinderbetreuung und qualifizierte Teilzeitstellen.
In einem Forumsbeitrag kritisierte das Frauennetz das von der Regierung mitfinanzierte und mitgetragene Finanzforum. Eine einzige Frau war als Rednerin geladen. Wie schon 2018 fiel die Veranstaltung damit durch ein unausgewogenes und unangemessenes Geschlechterverhältnis auf.
In der Reihe „Lebenswege“, einer Veranstaltungsreihe vom Haus Gutenberg in Zusammenarbeit mit dem Frauennetz, kommen Frauen aus dem öffentlichen Leben zu Wort. Einer der Höhepunkte der Reihe war der Abend mit der noch immer kämpferischen und überzeugenden Rita Süssmuth.
2017
Das Frauennetz verfasste eine Serie von Forumsbeiträgen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Folgenden einige Aspekte: Vereinbarkeit darf nicht zum Frauenthema verkürzt werden, sondern muss sich gleichermassen an den Mann richten. Der Staat muss Rahmenbedingungen wie bezahlbare und ausreichende Kinderbetreuungsplätze schaffen und eine bezahlte Elternzeit einführen. Die unbezahlte Care-Arbeit muss gerechter auf beide Geschlechter aufgeteilt und in der Sozialversicherung berücksichtigt werden.